Regelmäßiges Gießen ist für gepflegte Zimmerpflanzen ein Muss. Die meisten Pflanzenliebhaber verwenden hierzu ganz einfach Leitungswasser. Doch Wasser ist nicht gleich Wasser. Je nach Wohnort und Zusammensetzung des eigenen Leitungswassers sind Mineralien wie Kalzium oder Magnesium in verschiedenen Konzentrationen darin gelöst und verleihen dem Wasser unterschiedliche Härtegrade. Dieser kann oftmals zu hoch sein und dadurch das Wasser unverträglich für Zimmerpflanzen machen. Um den Pflanzen nicht zu schaden, sollte man also zunächst das Wasser enthärten. Hier geben wir die besten Tipps zum Gießwasser entkalken!
WARUM ÜBERHAUPT DAS GIEßWASSER ENTKALKEN?
Herkömmliches Leitungswasser ist oftmals zu kalkhaltig oder enthält sogar Schwermetalle bzw. keimtötende Stoffe. Das kann jungen und empfindlichen Zimmerpflanzen schnell schaden. Das Ziehen von Stecklingen kann ebenfalls erschwert werden. Durch zu hartes Wasser wird nämlich der pH-Wert der Pflanzenerde mit der Zeit erhöht und die Erde wird alkalisch. Dadurch können viele Pflanzenarten keine Nährstoffe aus dem Boden mehr annehmen und gehen ein. Um dem vorzubeugen, empfiehlt es sich, die Pflanze regelmäßig umzutopfen und enthärtetes Wasser zum Gießen zu verwenden. Dabei sei an den Grundsatz gedacht: Je höher der Härtegrad des Wassers, desto höher ist auch der pH-Wert - das Wasser ist alkalisch.
Nicht alle Zimmerpflanzen werden durch zu hartes Wasser gleichermaßen geschädigt. Doch gerade Alokasien, Orchideen, Kamelien, Farne und Rhododendren reagieren besonders empfindlich auf Kalk und sollten daher unbedingt mit enthärtetem Wasser gegossen werden. Sie bevorzugen ein leicht saures Substrat. Empfohlen wird für den Großteil aller Zimmerpflanzen übrigens eine Wasserhärte bis höchstens 10 °dH oder Wasser mit einem pH-Wert 6. Dein Wasser kannst du ganz einfach mit einem PH-TEST-KIT schnell und einfach bestimmen. Die Anwendung ist denkbar einfach. Hierfür wird die Testphiole bis zur Hälfte mit der zu testenden Flüssigkeit gefüllt und zwei bis drei Tropfen der Indikatorlösung zugefügt. Anschließend den Deckel verschließen und gut schütteln. Der pH-Wert wird durch einen Farbvergleich mit der beiliegenden Farbskala bestimmt.
PH-WERTE UND IHRE BEDEUTUNG
- kleiner 3,5 - sehr stark sauer
- 3,5 bis 4,0 - stark sauer
- 4,1 bis 4,5 - sauer (kalkarm)
- 4,5 bis 6,3 - schwach sauer
- 6,4 bis 7,3 - neutral
- 7,4 bis 8,0 - alkalisch
SO FUNKTIONIERT DAS ENTKALKEN VON GIEßWASSER
Als erstes sollte die Wasserhärte bestimmt werden. Diese lässt sich entweder beim zuständigen Wasserversorger erfragen oder mit Indikator-Flüssigkeiten oder Teststäbchen selbst ermitteln. Die Indikatoren werden in das Wasser gegeben und anhand der Farbe lässt sich die Wasserhärte bestimmen. Das geht schnell und einfach. Aber auch mit etwas Gespür und Beobachtungsgabe lässt sich die Härte des Wassers herausfinden. Kalkringe oder eine weißliche Schicht auf den Pflanzenblättern, sowie mineralische Ablagerungen auf der Blumenerde sind alles Zeichen für zu hartes Wasser. Diese Ablagerungen lassen sich oft zum Beispiel auch im Wasserkocher beobachten. Ist das der Fall, enthält das Wasser höchstwahrscheinlich zu viele Mineralien und sollte vor dem Gießen entkalkt werden.
Ist der Härtegrad des Wassers bestimmt, kann als nächstes das Gießwasser mit destilliertem Wasser verdünnt oder abgekocht werden. Achtung! Auch mit komplett destilliertem Wasser sollte nicht gegossen werden, da darin keinerlei Nährstoffe für die Pflanzen enthalten sind. Mische es daher lieber mit Gießwasser und taste dich an das richtige Verhältnis mit weiteren pH-Messungen heran. Auch die Zugabe von Essig, Rindenmulch, Torf, Nadelbaumkompost oder Chemikalien wie Schwefel- oder Oxalsäure setzen den Härtegrad des Wassers herab. Hier muss allerdings die Konzentration stimmen und die positive Wirkung kann sich schnell ins Gegenteil umkehren. Deswegen raten wir nur Profis dazu. Für alle anderen empfiehlt sich die Verwendung von fertigen Produkten aus dem Gartenhandel zur Entkalkung von Gießwasser. So empfiehlt sich beispielsweise der pH-Senker von Biobizz. Ist das pH-Wert hingegen zu niedrig kann der pH-Heber von Biobizz genutzt werden.
VORTEILE VON ENTKALKTEM GIEßWASSER
- Regenwasser als kostengünstige und schonende Alternative zu Leitungswasser verwenden
- Keine unschönen Kalkablagerungen auf der Blumenerde oder den Blättern
- Pflanzen können langfristig Nährstoffe aus dem Boden aufnehmen
- Substrat behält einen optimalen pH-Wert
- Zimmerpflanzen, die sich wohlfühlen und schön aussehen
- Gesundes Wachstum von Zimmerpflanzen
- Kaum Aufwand mit Produkten aus dem Handel zum Wasser entkalken
DAS GIEßWASSER DURCH FILTERN ENTKALKEN
Wasser zu entkalken funktioniert auch mit wenig Aufwand. So ermöglichen gängige Wasserfilter eine besonders einfache Entsalzung des Gießwassers. Auch für sehr hartes Wasser sind sie in der Regel geeignet, da sie den Ionenaustausch ermöglichen und dadurch das verwendete Wasser für die Zimmerpflanzen verträglich machen. Das spart Arbeit und man muss sich keinen Kopf um das Abkochen und die richtige Konzentration von Zusätzen im Gießwasser machen, sondern bekommt automatisch und bequem die richtige Wasserhärte. Das aus dem Filter gewonnene Wasser eignet sich auch perfekt für das Besprühen von Pflanzen. Kalkflecken gehören der Vergangenheit an.
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