Zimmerpflanzen Schädlinge: Trauermücken
Trauermücken - oder oft auch Trauerfliegen - sind nicht nur nervig, sondern richten auch noch Schäden an unseren geliebten Zimmerpflanzen an. Die kleinen, einer Fruchtfliege ähnlichen, Mücken sind nicht sehr anspruchsvoll was ihren Lebensraum betrifft. Sie können daher sowohl im Sommer als auch im Winter überleben und sich zahlreich vermehren. Während sie im Sommer ihre idealen Lebensbedingungen im Freien und dem Garten finden, suchen sie im Winter häufig die Nähe des Menschen auf. Die Weibchen legen ihre rund 200 Eier dann in heimischen Übertöpfen ab. Ausgewachsene Trauermücken sind an sich nur lästige Schädlinge. Die Trauermückenlarven jedoch ernähren sich im Topf von noch jungen Pflanzenwurzeln und gerade junge und empfindliche Zimmerpflanzen können deshalb durch einen Befall der kleinen Tiere schnell eingehen. Hervorgerufen wird der Befall oft durch zu feucht gehaltene Pflanzen. Im Folgenden wollen wir dir mit ein paar Tipps helfen Trauermücken vorzubeugen, sie rechtzeitig zu erkennen und im Falle eines Befalls zu bekämpfen.
Trauermücken erkennen - klare Anzeichen für einen Befall
Trauermücken erkennt man spätestens dann, wenn sich beim Gießen der Pflanzen, kleine schwarze Fliegen aus dem Topf erheben, umher fliegen und es anfängt in der Blumenerde zu krabbeln. Oft werden sie mit Fruchtfliegen verwechselt. Gerade in den Wintermonaten ist es wieder so weit. Dann breiten sich die kleinen, gut zwei bis vier Millimeter großen "Fliegen" in heimischen Wohnzimmern massenhaft aus. Ihr unbeholfener - sogar leicht beschwipster - Flug ist das beste Indiz für einen Befall. Zum rechtzeitigen Erkennen empfiehlt es sich aber auch einige Gelbtafeln* zu verteilen. Diese werden einfach in das Substrat des Topfes gesteckt. Sollten dann zwei, drei kleine Fliegen daran kleben bleiben, kann man sich fast schon sicher sein: Es sind Trauermücken!
Die Larven der Trauermücken sind wiederum wenige Millimeter lang, weiß-grau gefärbt und haben einen schwarzen Kopf. Durch die Vielzahl der Larven in der Blumenerde sind sie auch gar nicht zu übersehen. Sobald gegossen wird, krabbeln sie im Blumentopf wie wild drauf los. Die in der bevorzugt nassen Erde lebenden Nachkommen der Mücken fressen am liebsten die Wurzeln von Zimmerpflanzen. Große Schäden entstehen dabei zwar meist nicht, junge Pflanzen wie Stecklinge oder Keimlinge bringen sie aber in Gefahr. Auch Infektionskrankheiten kommen häufiger vor, denn Bakterien gelangen über die offenen Wurzeln leichter in die Organismen der Zimmerpflanzen. Ältere Pflanzen werden meist nur in ihrem Wachstum gestört und büßen zum Teil ihr vitales und gesundes Aussehen ein.
Wie erkenne ich Trauermücken?
- Eingehen von Jungpflanzen und Stecklingen
- Kümmerlicher und geringer Wuchs von Blättern und Pflanzenteilen
- Viele kleine Mücken leben in der Nähe von Pflanzen
- Insbesondere beim Gießen im bevorzugt nassen Substrat zu erkennen
- Etwa 1-2 Millimeter große, weiße Larven mit schwarzem Kopf in der Blumenerde
- Abgefressene Wurzeln - insbesondere fehlende oder abgefressene Haarwurzeln
- Mangelerscheinungen und Verfärbungen der Blätter
- Optisch kaum von einer Fruchtfliege zu unterscheiden
Trauermücken vorbeugen - einfache Tipps
Hervorgerufen wird der Befall oft durch zu feucht gehaltene Erde. Gerade im Winter wird meist mehr gegossen, als unsere grünen Mitbewohner brauchen. Die Trauermücken bevorzugen dieses feuchte Substrat, legen darin ihre Eier ab und vermehren sich binnen kürzester Zeit rasend schnell.
Wie kann ich Trauermücken vorbeugen?
Achte daher unbedingt auf dein Gießverhalten und versuche im Falle eines Befalls weniger zu gießen und die Erde möglichst trocken zu halten. So kannst du kinderleicht Trauermücken bekämpfen. Wir empfehlen außerdem - bei Pflanzen, die nicht dauerhaft feucht gehalten werden, müssen einen Topf aus Terrakotta. Sie besitzen oftmals ein Loch zum Ablaufen überschüssigen Wassers. Außerdem entziehen sie dem Substrat Feuchtigkeit - du erschwerst damit nicht nur das Leben der kleinen Fliegen, sondern auch noch Staunässe und Wurzelfäule. Und ein toller Nebeneffekt: Sie sind atmungsaktiv - die Wurzeln deiner Pflanzen werden perfekt mit Sauerstoff versorgt. Solltet du Terrakotta optisch nicht mögen, eignet es sich ähnlich gut die Pflanze mit einem Plastik-Topf in den eigentlichen Übertopf zu stellen oder eine Schicht aus Blähton zur Drainage zu verwenden. Eine hohe Raumtemperatur begünstigt ebenfalls den Befall durch Trauermücken und vieler anderer Schädlinge. Es empfiehlt sich im Falle eines Befalls mehr zu lüften und die Raumtemperatur bei 20°C zu halten.
Woher kommen Trauermücken?
Meist bringen wir die Tiere mit der neu gekauften Erde oder Zimmerpflanze in die Wohnung. Willst du sicher gehen, dann kannst du deine neu gekaufte Erde natürlich sterilisieren. Dazu muss die Erde auf einer entsprechenden Unterlage - Backpapier genügt - für eine halbe Stunde bei rund 100 Grad oder mehr in den Backofen geschoben werden. Alternativ kannst du für geringe Mengen Erde auch die Mikrowelle benutzen. Durch die Wärme werden eventuell vorhandene Eier der Trauermücke bekämpft und bereits entwickelte Trauermückenlarven abgetötet.
Hilft Sand gegen Trauermücken?
Die ein oder andere Website empfiehlt zum Thema: “Trauermücken bekämpfen”. auch gerne den Einsatz von Quarz- oder Vogelsand sowie Streichhölzer. Davon möchten wir dir unbedingt abraten. Der im Sand enthaltene Kalk ist schädlich für deine grünen Mitbewohner und insbesondere Calathea's finden dadurch regelmäßig ihren Weg zur Biotonne. Streichhölzer können bei falscher Anwendung etwa genauso schädlich sein.
Trauermücken bekämpfen - Mittel gegen einen Befall
Im Folgenden wollen wir dir ein paar Maßnahmen und Tipps geben. Du erfährst alles, um Trauermücken bekämpfen zu können. Der Einsatz der Tipps ist kinderleicht und du wirst mit ihnen sicherlich alle Trauermücken bekämpfen können. Achte aber darauf, dass du für ein optimales Ergebnis Maßnahmen gegen die ausgewachsenen Trauermücken mit Mitteln gegen die Nachkommen - also Larven - der Trauermücke kombinierst. Nur so kannst du die langfristig Trauermücken bekämpfen.
Wie kann man Trauermücken bekämpfen?
Gelbkarten zum Erkennen von Trauermücken
Der Einsatz von Gelbkarten* ist ein erster und einfacher Schritt, um Trauermücken einzudämmen. Sie werden oftmals aber auch Gelbtafeln*, Gelbsticker* oder vereinzelt auch Gelbfallen* genannt. Das macht aber in ihrer Wirksamkeit keinen Unterschied. Die gelbe Farbe der Karten lockt die ausgewachsenen Trauermücken an und sie bleiben bei Berührung an der klebrigen Oberfläche der Karte haften. Für einen optimalen Erfolg sollten die klebrigen Karten an jedem deiner Übertöpfe angebracht werden. Der bloße Einsatz von Gelbkarten* reicht aber nicht aus, um einen Befall zu bekämpfen. Die ausgewachsenen Trauermücken haben nämlich mit hoher Wahrscheinlichkeit schon Eier im Blumentopf gelegt. Sie sollten daher in Kombination mit Neem-Öl*, Nematoden*, Stechmückenfrei*, Combi-Stäbchen* oder Combi-Granulat* zur Trauermücken Bekämpfung eingesetzt werden.
Neem-Öl als Gießmittel gegen Trauermücken
Neem-Öl enthält einen Wirkstoff aus den Kernen des indischen Neembaums und ist daher eine rein biologisches Mittel zur Schädlingsbekämpfung. Es wirkt wirkungsvoll gegen eine Vielzahl von saugenden, beißenden und blattminierenden Insekten wie beispielsweise Blattläuse, Thripse, Spinnmilben und Trauermücken. Durch den alternativen Wirkungsmechanismus werden die Schädlinge zunächst gelähmt, stellen das Fressen ein und sterben dann ab. Es kann sowohl zum Besprühen der Pflanze als auch als Gießmittel eingesetzt werden. Im Einsatz gegen Trauermücken ist es als Gießmittel gegen die zwei bis drei Millimeter großen Larven anzuwenden. So kann es besonders schnell die in der Blumenerde lebenden Nachkommen der Trauermücken bekämpfen. Vor dem Einsatz von Nematoden* sollte ein Abstand von 6 Wochen liegen.
Nematoden und Raubmilben zur Bekämpfung von Trauermücken
Nematoden* - auch Fadenwürmer genannt - sind Nützlinge, die dir dabei helfen die Larven der Trauermücken zu bekämpfen. Sie werden ebenfalls beim Gießen der Zimmerpflanzen in die Erde gebracht, bewegen sich durch die feuchte Blumenerde und fressen ähnlich wie Raubmilben die Larven auf. Sie sollten wie bereits erwähnt in Kombination mit Gelbtafeln* eingesetzt werden. Das Highlight an Nematoden*: Es handelt sich um eine rein biologische Bekämpfung der Trauermücken - ähnlich wie Raubmilben. Es gibt jedoch einige Dinge, die du beachten solltest:
Da Nematoden* empfindlich sind, ist ein Kauf nur bei Temperaturen oberhalb von 15 °C sinnvoll
Sie sollten umgehend nach Erhalt deiner Lieferung verwendet werden
Das Substrat der Pflanzen sollte beim Einsatz für 1-2 Wochen dauerhaft feucht gehalten werden - übermäßiges Gießen sollte aber unbedingt vermieden werden, um den bereits geschwächten Pflanzen nicht weiter zu schaden
Je nach Stärke des Befalls sollte der Einsatz von Nematoden nach 2-4 Wochen mindestens einmal wiederholt werden
Du benötigst zirka 1 Mio. Nematoden* per 10 Pflanzen - bei zweiter Anwendung genügt auch eine hälftige Dosierung.
Combi-Stäbchen: Trauermücken vorbeugen
Bei Combi-Stäbchen* handelt es sich um Sticks, die in das Substrat betroffener Pflanzen gesteckt werden. Sie wirken sowohl als vorbeugende als auch bekämpfende Maßnahme gegen Trauermücken. Die Stäbchen besitzen eine Zweifachwirkung: Düngung für ein gesundes Wachstum deiner Pflanze und gleichzeitig Bekämpfung von Schädlingen - darunter auch Trauermücken. Die Stäbchen werden dafür einfach in den Boden gesteckt. Sie lösen sich dann im Laufe der Zeit durch das Gießwasser auf. Einfacher könnte eine Anwendung nicht sein. Da dies aber einige Zeit braucht und auch nur gegen die Larven wirksam ist, empfehlen wir sie eher als Ergänzung und Prävention - und nicht als einziges Mittel gegen die Plagegeister. Ein einzigartiges Highlight ist der langanhaltende Schutz vor einem erneuten Befall und die Wirksamkeit gegen eine Vielzahl anderer Schädlinge Das absolute Highlight ist der enthaltene Dünger. Zur Bekämpfung eines akuten Befalls von Trauermücken eignet sich der Einsatz von Stechmückenfrei* oder aber von Nematoden* jedoch etwas besser.
Combi-Granulat: Schnelle Bekämpfung von Trauermücken Larven
Ein weiteres, besonders wirksames Mittel gegen einen Befall durch Trauermücken ist Combi-Granulat*. Mit dem Wirkstoff Acetamiprid bekämpft es die kleinen Fliegen und schützt für bis zu 3 Monate nachhaltig vor einem Neubefall. Das Combi-Granulat* sollte jedoch wie bei den Nematoden in Kombination mit Gelbtafeln* eingesetzt werden, da es lediglich gegen die in der Blumenerde lebenden Larven wirkt. Zusätzlich zur Bekämpfung von Schädlingen hat das Combi-Granulat eine düngende Wirkung, die ein gesundes Wachstum der Pflanzen unterstützt. Es ist unserer Meinung nach neben den Nematoden* eines der wirksamsten Mittel zur Bekämpfung von Trauermücken. Die Anwendung des Combi-Granulat* selbst ist super einfach. Man streut die benötigte Menge des Granulats nach Anweisung um den Wurzelballen der Pflanze und arbeitet es in den Boden der befallenen Pflanze ein. Die Packungsbeilage gibt hierbei noch einmal hilfreiche Tipps zur richtigen Anwendung. Anschließend gießt man die Pflanze und sorgt so für eine gleichmäßige Wirkung und Aufnahme im Boden.
Stechenmückenfrei für eine besonders leichte Bekämpfung
Eine weitere Alternative zu Nematoden* und Neem-Öl* bietet Stechmückenfrei*. Es ist eigentlich dazu gedacht Regentonnen oder Pools frei von Mücken zu halten. Aufgelöst im Wasser tötet Stechmückenfrei* die Larven von Stechmücken - also auch von Trauermücken - ab. Aktuell ist es in Form von Tabletten zu erwerben und daher besonders leicht zu dosieren. So genügt eine Tablette für gut 50 Liter Gießwasser. Da Gießkannen aber nicht so groß sind, sollte eine Tablette in mehr oder weniger als einem Liter Wasser aufgelöst werden. Verwende dafür am besten lauwarmes Wasser. Anschließend gibt man 100ml der Konzentration auf 5l Gießwasser. Wir nutzen es neben dem Trauermücken bekämpfen im Falle eines Befalls auch als Prävention, um überhaupt erst den Befall von Trauermücken selbst zu verhindern. Dazu gibt man die genannte Konzentration alle 2 Wochen ins Gießwasser.
Hausmittel gegen Trauermücken: Perlonstrumpf
Ein besonders einfaches und zum Teil auch kostenloses Hausmittel sind Perlonstrümpfe oder alte Strumpfhosen. Solltest du also ausrangierte Stücke haben, wirf sie nicht gleich weg. Zum Trauermücken bekämpfen, sind sie nämlich gut geeignet. Du fragst dich, wie das funktionieren soll? Dafür wir der Strumpf einfach über den Übertopf gestülpt, sodass die Erde verdeckt ist. Die kleinen Fliegen sollen so daran gehindert werden ihre Eier in ihr zu legen. Achte deshalb darauf, dass möglichst wenige Öffnungen übrig bleiben. Alternativ kannst du den Stoff auch mit etwas elastischem Kunststoffband verschließen. Das ganze Vorgehen funktioniert natürlich nur richtig effektiv, wenn du das bei allen Pflanzen machst. Hast du keine oder nur zu wenige Perlonstrümpfe, funktioniert auch der Stoff eines Mückennetzes* genauso gut. Wir haben dir deshalb günstige Meterware verlinkt.
Hausmittel: Fettkraut als Ersatz für Gelbkarten
Fettkraut* ist eine wahre Geheimwaffe im Kampf gegen die Plage. Die weltweit verbreitete, fleischfressende Pflanze erkennt man an ihrer typischen Blattrosetten-Form. Die kleinen bodennahen Blätter sind ein absolutes Unikat, denn an ihnen befinden sich mehrere Tausend Drüsen. Diese können ein klebriges Verdauungssekret absondern. An ihm bleiben kleinere Insekten - darunter auch Trauermücken - haften. Sie funktioniert also ähnlich wie Gelbkarten*. Es eignet sich das gemeine Fettkraut* sowie das mexikanische Fettkraut*. Die Pflanze selbst, ernährt sich von den gefangenen Trauermücken und benötigt - außer Wasser - keinen Dünger. Du kannst mit einer solchen Pflanze also kinderleicht Trauermücken bekämpfen. Stelle das Fettkraut* dafür einfach in die Nähe der betroffenen Pflanze. Sie wird dann die ausgewachsenen Trauermücken bekämpfen. Für die Larven benötigst du aber ein anderes Mittel - wie beispielsweise Nematoden*.
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